So wohnen die Engländer

Ein etwas älterer Artikel aus der Süddeutschen berichtet darüber, wie die Engländer wohnen. Einige Auszüge:

Was anderswo platzsparend in turmhohen Mietsilos gestapelt wird, ergießt sich hier in endlos langen Ziegelbächen übers Land. Wer mit Google Earth über Bradford, Birmingham oder Belfast hinwegfliegt, glaubt mit dem Mikroskop auf gewundene Mikrobenketten zu blicken.
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Mit einer echten Burg hat das britische Durchschnittshaus zwar nur gemeinsam, dass beide kalt, zugig und feucht sind und dass die sanitären Anlagen eher vom 13. als vom 20. Jahrhundert geprägt sind. Doch was zählt, ist, dass man den Fuß auf ein Stückchen eigene Scholle setzen kann – auch wenn es nicht viel größer ist als ein Fußabstreifer.
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Es würde ja schon helfen, wenn sich britische Hausbesitzer dazu entschließen könnten, die Trennwände zwischen einzelnen Zimmern niederzureißen. Das aber lassen sie wohlweislich bleiben, da sich der Wert der Immobilie nicht nach Quadratmetern, sondern nach der Anzahl der Räume bemisst. Unerheblich ist dabei, ob die Zimmer eher die Größe von Einbauschränken haben, die noch nicht einmal begehbar sind.
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In seinem Garten, auch wenn er meist nicht größer ist als zwei nebeneinander gelegte Badetücher, die sich schmal und wurmartig zwischen den Nachbarzäunen bis hinunter zu einem Bahndamm ziehen, verbringen Engländer mehr Zeit als im Pub.
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Eng mögen die Häuser hier sein, aber eines hat die Wohnkultur Großbritanniens erreicht: Sie hat die Menschen abgehärtet. Denn in England muss man das Haus nicht verlassen, wenn man den Elementen der Natur ausgesetzt sein will.

Ach ja… da bleibe ich lieber in „Good old Germany“.

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