Jetzt bin ich endlich dazu gekommen, „Das Mysterium“, das neuste Buch von Titus Müller, zu lesen.
Vor dem Hintergrund des Konfliktes zwischen Kaiser Ludwig (der Bayer) und dem Papst angesiedelt, lässt Titus Müller das mittelalterliche München auferstehen. Wie üblich gut recherchiert (und einem Anhang versehen, der über die historischen Hintergründe informiert) ist das neuste Werk des Autors auch sein bisher spannendstes.
Die Hauptfiguren sind Titus Müllers eigene Erfindung: der Kaufmann Neuhäuser, der ein mittelalterlicher Meister des Social Engineerings ist und der Führer der „reinen Kirche“, Amiel von Ax, mit dem die Geschichte der Katharer über ihr historisches Ende hinaus verlängert wird. Mit dabei auch der reale Wilhelm von Ockham, ein Franziskanermönch, der sich mit der katholischen Kirche überworfen hat und im Schutz des Kaiserhofes lebt.
Zwischen Versteckspielen, der Inquisition und einer Liebesgeschichte geht es immer wieder um die Frage: „Wie ist Gott wirklich?“
Müssen wir erst perfekt werden, um uns Gott nähern zu können? Können wir das überhaupt? Oder gibt es einen anderen Weg?
Alles in allem eine absolute Empfehlung – zumindest, wenn man historischen Romanen etwas abgewinnen kann.