The Postman

Es ist mal wieder Zeit, ein Buch vorzustellen, dass ich vor kurzem gelesen habe. Es handelt sich um „The Postman“ von David Brin. Der Film, der dazu gedreht wurde, soll sehr schlecht sein und nicht viel mit dem Buch zu tun haben, habe ich gehört – gesehen habe ich die Verfilmung nicht. Es handelt sich bei diesem Buch mal wieder um einen Post-Apokalyptischen Roman, bei dem allerdings diesmal weniger die Katastrophe selbst, sondern vielmehr der harte Wiederaufbau im Zentrum steht.


Der Tag X ist schon lange her. Gordon streift heimatlos durch die Überreste der Vereinigten Staaten. Sein ganzer Besitz ist das, was er am Körper trägt und auch das verliert er am gleich ganz am Anfang. Er zieht von Siedlung zu Siedlung und verdient als eine Art moderner Minnesänger sein Brot, aber eigentlich sucht er mehr als das: Eine neue Zivilisation in der er ein Zuhause finden kann. Er hofft darauf irgendwo einen Anführer zu finden, der die Gesellschaft wieder aufbauen will und dem er sich anschließen kann.

Der Großteil der Bevölkerung hat sich mit den Umständen abgefunden und ist mitlerweile ziemlich verroht. doch als Gordon zufällig eine Postboten-Uniform findet, beginnt in den Menschen eine Hoffnung zu wachsen, die sich auf Erinnerung gründet. Unfreiwillig wird er zum Repräsentanten des Wiederaufbaus und trägt mit der Errichtung eines einfachen Postnetzes dazu bei, dass das abgestorbene Pflänzchen der alten Zivilisation wieder erste zarte Knospen austreibt.

Es gibt aber auch Gegenspieler für Gordon, das sind die Holnisten mit ihrer Sozial-Darwinistischen Philosophie. Für sie zählt nur das Recht des Stärkeren. Darauf gründen sie ihre Schreckensherrschaft und bedrohen Gordon und seine Mitmenschen. Es wird auch deutlich, dass sie es waren, die für den endgültigen Zusammenbruch der alten Gesellschaft verantwortlich waren.

Mehr will ich nicht verraten. Das Buch ist spannend zu lesen, auch wenn die Philosophie die von einzelnen Charakteren diskutiert wird, zum Teil recht deutlich aus den frühen Achtzigern stammt. Das Buch zeigt, dass eine Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Moral nötig ist, um eine Zivilisation zu erhalten und es zeigt auch, dass es auf die Taten jedes einzelnen ankommt. Jede Entscheidung ist wichtig und kann Folgen für die ganze Gesellschaft haben.

Eine klare Empfehlung von mir, zumal das Buch sehr günstig zu bekommen ist.

The Road – Buchbesprechung

Es ist mal wieder Zeit für eine Buchbesprechung. Das letzte Mal ging es um ein Sachbuch, jetzt ist wieder ein Roman an der Reihe. Es handelt sich um das Buch „The Road“ von Cormac McCarthy.


McCarthy ist ein recht bekannter Autor, zuletzt wohl vor allem durch sein Werk „No Country for Old Men„. Wodurch ich auf „The Road“ aufmerksam geworden bin, ist das Survival-Thema, um das es hier vordergründig geht.

Vater und Sohn ziehen auf einer Straße nach Süden durch eine apokalyptische Welt. Sie versuchen zunächst das Meer zu erreichen, in der Hoffnung dort irgendwo auf zivilisierte Menschen zu treffen. Auf dem Weg dorthin müssen sie gegen natürliche (Kälte, Hunger) und menschliche (Kannibalenbanden) antreten.

Von einem Survival-Standpunkt aus ist das Buch ziemlich unbrauchbar, wenn man mal von ganz allgemeinen Dingen absieht. Das fängt schon mit der Katastrophe an, die den Hintergrund der Geschichte bildet. Was genau passiert ist und wann, wird im Verlauf des Buches nicht klarer. Einiges deutet auf einen Atomkrieg hin, der die ganze Welt verwüstet hat und jetzt in einen nuklearen Winter stürzt – aber einige Stellen im Buch passen einfach nicht dazu. Der Zeitpunkt der Katastrophe lässt sich ebenfalls nicht einmal ungefähr bestimmen. Zwar soll er ungefähr zum Zeipunkt der Geburt des Sohnes gewesen sein – und das muss nach dem Verhalten des Sohnes ungefähr sechs bis zehn Jahre her sein – verschiedene Begebenheiten sprechen aber dagegen, dass die Katastrophe schon Jahre her ist.

Aufgrund des Stils, den McCarthy verwendet, ist das Buch vor allem in längeren Dialogen sehr schwer zu lesen, weil man leicht den Faden verliert, wer nun was sagt. Die gesprochenen Sätze sind im Allgemeinen so kurz, dass sich das nicht darüber ablesen lässt und es gibt auch keine Meta-Hinweise (also: soundso sagt…) darauf.

Der Kernpunkt des Buches ist die Beziehung zwischen Vater und Sohn. Der Weltuntergang und die Survival-Thematik sind lediglich ein Hintergrund, der die Beziehung voran bringt, sind für den Kern des Romans aber nicht essentiell. Wer damit leben kann, der kann das Buch lesen – ich konnte das letztlich auch, ohne dass ich mich damit quälen musste. Wer handfeste Hinweise zum Thema survival sucht, ist mit anderen Büchern (zum Beispiel „Patriots: Surviving the Coming Collapse„) deutlich besser beraten.

Bug-Out-Bag

Einen Bug-Out-Bag (hat vielleicht jemand ein gutes deutsches Wort dafür?) sollte jeder haben, eigentlich sogar mehrere. Es kann jederzeit passieren, dass man das Haus schnell verlassen muss und keine Zeit mehr hat, noch Sachen zu packen, zum Beispiel aufgrund von Feuer oder weil auf dem Nachbargrundstück eine alte Fliegerbombe gefunden wurde. Was am Ende von den eigenen vier Wänden übrigbleibt und was vom Inhalt der Wohnung noch brauchbar ist, liegt dann nicht mehr in der eigenen Hand. Um in solch einer Situation nicht völlig hilflos dazustehen und je nach Situation so lange durchhalten zu können, bis Rettungskräfte vor Ort eintreffen, sollte man einen fertig gepackten Rucksack bereit halten. Der Inhalt dieses Bug-Out-Bags:

  • große gefüllte Mineralwasserflasche (regelmäßig austauschen)
  • Trekkingkekse
  • Personalausweiskopie
  • Führerscheinkopie
  • Krankenkassenkartenkopie
  • Kopie der Geburtsurkunde
  • Kopie der Kreditkarte (sofern vorhanden) und EC-Karte
  • 100 Euro in kleiner Stückelung (auch Münzen)
  • dünner Regenüberzug
  • einfache Stirnlampe mit Ersatzbatterien (regelmäßig überprüfen)
  • Notfallhandy (Prepaid oder ganz ohne Karte)
  • Pflaster und Verbandszeug
  • Multitool mit Taschenmesser
  • warmer Pullover
  • Liste mit Notfallnummern

Ergänzungen sind willkommen, dabei ist aber zu bedenken, dass dies nur ein absolutes Minimalpack ist, das man jederzeit so gepackt mitnehmen kann. Es dürfen also keine Dinge hinein, die man im Alltag auch braucht und bei denen die Gefahr besteht, dass man sie „schnell mal eben“ aus dem Pack nimmt und dann im Notfall nicht dort drin hat.

Vier Schritte, um eine weltweite Finanzkrise zu überstehen

Moneyweek zeigt nicht nur auf, warum es immer wahrscheinlicher wird, dass es bald eine weltweite Finanzkrise geben wird, sondern auch, was man persönlich tun kann, um sich vor den Auswirkungen zu schützen. Sie nennen die folgenden Punkte:

  • „Have no personal debt. Or at least have a high proportion of your debt in the form of loans that you cannot be called upon to repay soon, and preferably are at fixed rates of interest.“
    Das ist klar: Möglichste keine Schulden haben und wenn es sich gar nicht vermeiden lässt, dann zumindest solche, bei denen es keine bösen Überraschungen geben kann, weil Laufzeit und Zinsen fixiert sind.

  • „Have a personal spending pattern structured to minimize risk. Own your home with a low or no mortgage loan, spend less than you earn so you save regularly, avoid long-term spending commitments.“
    Auch klar: Weniger Geld ausgeben als man einnimmt, eigentlich selbstverständlich. Außerdem langfristige Zahlungsverpflichtungen vermeiden. Das bedeutet auch, zum Beispiel technische Geräte nicht per Ratenzahlung zu kaufen, sondern eben erst, wann man sie sich direkt leisten kann.

  • „Have a cache of “chaos money” stowed away in a secret place, and only intended to be used in the most extreme circumstances. Gold bullion coins are best.“
    Ein Tipp, dem bestimmt viele widersprechen: Krisensicheres Geld, zum Beispiel in Edelmetallen, das man bei sich zu Hause versteckt.

  • „Have an investment portfolio with a significant component of very low risk assets such as the state bonds of financially conservative nations. Non-financial assets such as personally-managed income-yielding property would be good, too.“
    Eine Standardweisheit: Nicht nur Investments mit hohem Risiko besitzen, sondern auch sichere Geldanlagen, wie zum Beispiel Staatsanleihen von traditionell stabilen Nationen (Schweiz?).

Kommt die Finanzkrise? Vieles spricht in letzter Zeit vermehrt dafür. Der Dollar fällt ständig weiter, die „Housing-Bubble“ in den USA ist am Platzen und reißt eine Bank nach der anderen mit in den Ruin, inzwischen auch die erste in Deutschland, das Außenhandelsdefizit der USA ist höher als je zuvor. Und wenn das System in den USA zusammenbricht, wird die Welt mit abrutschen. Es ist also besser, vorbereitet zu sein.