Die Einbauspots scheinen ja ein heißes Thema zu sein und es fehlt ja noch mein Bericht, wie es in der Praxis nun gelaufen ist. Am Samstag haben wir uns zu dritt drangemacht, die Löcher für die Spots zu bohren. Vorab soviel: Ganz fertig sind wir nicht geworden, die Löcher im OG-Flur haben wir nicht mehr geschafft. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, haben wir aber immerhin 62 Spots vorbereiten können.
Vorweg zur Planungsphase: Sprecht das Thema bei der Ausstattungsfestlegung an und klärt das dann bei Baubeginn mit dem Bauleiter, den Elektrikern und dem Aufbauleiter. Sonst wird das ganze schwierig bis unmöglich.
Wir haben das mit Weberhaus so ausgemacht, dass wir pro Spot einen Lichtauslass (wie für normale Lampen oder Aufbauspots halt) bestellt haben. Das ist relativ preiswert und so kümmern sich die Elektriker darum, dass jeweils eine Kabelschlaufe aus dem richtigen Stromkreis an der gewünschten Stelle hängt.
Mit dem Aufbautrupp haben wir vereinbart, dass sie ganz normal die Gipskartonplatten an der Decke anbringen, aber keine Löcher bohren.
- Folgendes Material wird für die Löcher benötigt:
- Lochsäge (74mm für die Kaiser Thermox LED Dosen), am besten zwei
- Bohrmaschine, auch zwei
- Kabeltrommel
- Bleistift
- Zollstock
- eventuell Lasermeßgerät
- Schlagschnur
- Mund und Augenschutz
- Baustrahler
- Schraubenzieher
Eigentlich der komplizierteste Teil ist es, die richtigen Positionen zu finden. Der Elektroplan von Weberhaus gibt genau die jeweiligen Positionen der Spots an. Um das an die Decke zu übertragen, muss man aber zum einen ein bisschen rechnen und darf zum anderen nicht durcheinander kommen, von wo aus man jetzt was messen muss. Prinzipiell sollte man sich ein Raster überlegen, dort die jeweiligen Endpunkte mit Zollstock und Bleistift ausmessen und markieren und dann mittels der Schlagschnur das Raster an die Decke übertragen, so dass dann die Kreuzungspunkte der Schnurlinien genau die Plätze für die Spots sind. Das sieht dann aus, wie im Bild oben. Erst wenn man alle Spots in einem Abschnitt angezeichnet hat, sollte man mit dem Bohren beginnen.
Es gibt aber noch eine weitere Falle: Die Platten sind an Latten angeschraubt und zu diesem Zeitpunkt vermutlich bereits verspachtelt. Trotzdem sollte man noch erkennen können, wo die Schrauben sitzen. Entlang dieser Latten sollte man tunlichst nicht bohren. Wir mussten zum Teil die Positionen der Spots noch spontan verändern. Dabei sollte man möglichst die ganze Reihe gleichmäßig verschieben und auch darauf achten, dass die Abstände weiterhin gleich sind, sonst sieht das merkwürdig aus.
Das Bohren selbst ist dann eine einfache Sache:
Noch drei Bilder, die zeigen, was problematisch sein kann:
Zum letzten Bild doch noch eine längere Erklärung:
Während man im EG lediglich in die Dämmung hinein bohrt (und eventuell Kabel zersägt…), kommt im OG nach 2-3cm über der Platte gleich die Folie, die die Luftdichtigkeit herstellt. Diese sollte man auf keinen Fall beschädigen! Das ist gar nicht so leicht, weil der Mittelbohrer der Lochsäge weiter über die Säge hinausragt, als die Folie an Abstand von der Platte hat. Wenn dann noch, wie im Bild, die Stromkabel direkt gefährlich dazwischen liegen wird das eine Sache von Millimetern.
Wir haben folgende Lösung gefunden: Auf einem Bohrer haben wir ganz normal die Lochsäge mit Mittelbohrer verwendet, beim zweiten Bohrer haben wir das Mittelteil abgenommen. Nun haben wir vorsichtig mit dem ersten Bohrer soweit vorgearbeitet, dass die Gipskartonplatte leicht angesägt war (da war der Mittelbohrer dann schon komplett durch). Anschließend haben wir mit der zweiten Maschine ganz vorsichtig auf dem hergestellten Ansatz gesägt. Man rutscht dabei leicht zur Seite weg, ohne das Vorsägen geht es gar nicht. Kurz bevor die Säge dann die Platte komplett durchschnitten hat, haben wir vorsichtig mit der Hand das letzte Stück rausgedrückt. Das gibt dann zwar auf der Oberseite keine ganz sauberen Kanten, aber besser als eine zersägte Folie ist es allemal.
Die Folie soll sich dann anschließend soweit hochdrücken lassen, dass die Kaiser Dosen eingesetzt werden können. Das haben wir bisher nur für Stichproben versucht, hoffentlich klappt das überall.
Das tatsächliche Einsetzen der Dosen und Lampen erfolgt erst viel später, wen die Decken dann schick gemacht sind. Hierzu folgt dann nochmal ein Bericht, wenn es soweit ist.
Hallo Niels
VIelen Dank für den ausführlichen Bericht, bin gespannt wie das bei uns funktioniert 🙂
Danke und Gruss
Jürg
Uns hat man gesagt, Einbaustrahler im OG wären nur nach zusätzlichem Abhängen der Decke möglich, eben weil die Sperrfolie direkt hinter der Gipskartonplatte verläuft. Daraufhin haben wir das Thema dann fallen gelassen.
Hallo Niels!
Zunächst einmal ein großes Lob für Euren tollen Baublog! Ich find es richtig toll dass Du gerade die Themen „Spots“ und „Netzwerk“, welche bei vielen Bauherren Fragen aufwerfen, so detailliert beschreibst.
Wir sind nach langer Planung auch endlich kurz davor, mit unserem Bau loszulegen, und in anderthalb Wochen wird mit dem Keller angefangen. Das Haus wird dann Mitte August gestellt.
Ich hätte noch eine kurze Frage zu den Spots: Da wir diese auch in Eigenleistung einbauen werden, würde mich interessieren, wie viel Platz man im EG bzw. im OG für die Tiefe der Leuchten hat. Ich habe nämlich für unten schon Lampen mit ca. 90mm Gesamttiefe gekauft, welche laut Weberhaus schon grenzwertig sein sollen. Für oben habe ich mir „Paulmann Coins“ ausgesucht, welche 50mm Tiefe haben. Meinst Du dass man diese eingebaut bekommt?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen!
Viele Grüße,
David
Prinzipiell solltest du dir Gedanken über die produzierte Hitze machen. Vom Platz her bekommst du im EG die 9 cm auf jeden Fall unter, aber z.B. in die ThermoX LED Dosen passt das nicht mehr. Also brauchst du definitiv etwas größeres, da dir sonst der Spot direkt in der Mineralwolle hängt. Damit würde zumindest der Spot überhitzen und schnell zerstört sein.
Im OG bist du mit 50mm tiefe auf jeden Fall so weit, dass du die Folie nach oben drücken musst. Angeblich soll das kein Problem sein, wir wollen ja auch die 70mm tiefen ThermoX LED Dosen dort einsetzen. Aber durch die Dosen ist ja ein gewisser Abstand der heißen Lampe zur Folie gegeben, während die in deinem Fall direkt in Kontakt sind. Da hätte ich Bedenken.
Ich kann aber natürlich noch nichts definitives sagen, da wir bisher auch nur Löcher in der Decke haben und hoffen, dass das dann so klappt.
Danke für die schnelle Antwort! Natürlich werde ich die Spots nicht einfach so einsetzen, sondern schon noch mit einem Schutz versehen. Allerdings nehme ich nicht die Kaiser-Töpfe, sondern offene Abstandhalter aus feuerfestem Kunststoff. Damit drücke ich Dämmung bzw die Folie hoch und vermeide damit einen direkten Kontakt zum dahinter liegenden Material. Ich habe die Lampen auch schon im voraus getestet und bin mit der Temperatur nicht über 40° gekommen (allerdings frei hängend). Somit sollte ich mit den Abstandhaltern auf der sicheren Seite sein.
Wenn Du von der Einbautiefe redest, meinst Du dann (z.B. bei den 50mm oben) das Maß ab Oberkante oder Unterkante der Rigipsplatten? Wie dick sind die Platten selber?
Viele Grüße,
David
P.S.: Bei uns gehen morgen die Erdarbeiten los ☺
Ich meine immer die Unterkante der Platte, weil man die 12mm der Rigipsplatte zumindest bei den Kaiser-Dosen mit nutzt. Über der Platte kommen im OG die Latten mit 3cm (oder weniger, bin mir nicht ganz sicher), danach dann schon die Folie.
Danke!
Hallo. Danke für den tollen Blog. Werde mich diese Woche ans Raster zeichnen Wagen. Wie habt ihr das nin im OG gelöst? Welche Spots/Dosen habt ihr greählt? Grüße Alex
Hallo Alex,
ich habe zu dem Thema eben mal einen neuen Beitrag geschrieben: http://www.nielsweber.de/2017/05/28/deckenspots-og/