Elektroplanung

In den letzten Tagen bin ich hauptsächlich mit den Elektroplänen beschäftigt. Auch wenn ich mir in den letzten Monaten schon öfter grundsätzliche Gedanken gemacht habe, fällt mir immer mehr ein, an was man denken muss. Wenn ich mir vorstelle, dass sich manche das spontan auf der Baustelle überlegen müssen…

Zunächst mal ein paar Links zu dem Thema:
Elektro+
Licht.de

Bevor ich zu den verschiedenen Räumen komme, noch ein paar allgemeine Anmerkungen:
Wir setzen auf Hochvolt LED. Alles andere ist zu umständlich (Niedervolt LED), verbraucht zu viel Strom (Halogen) oder ist unbenutzbar (Energiesparlampe). (LED Strips werde ich später vielleicht mal ergänzen.) In vielen Räumen werden wir Einbauspots verwenden, das erlaubt eine gleichmäßige Ausleuchtung, die man mit einer einzelnen Lampe in der Raummitte niemals hinbekommt. Außerdem nehmen sie keinen Platz weg und sind weniger der Mode unterworfen als Hängelampen. Der Nachteil ist, dass man sich vorher genau Gedanken machen muss, wo die einzelnen Spots hin sollen. Grundsätzlich sind für unterschiedliche Räume unterschiedliche Lux-Werte (Lumen pro  m²) empfohlen, ich denke das lässt sich am sinnvollsten durch die Verwendung unterschiedlich heller Spots erreichen, während man die grundsätzliche Anordnung und Anzahl Spots überall ähnlich hält.

Treppe:
Ein recht einfacher Bereich. Deckenlampen bieten sich hier eher nicht an, weil die Decke vom Großteil der Treppe normalerweise zu weit weg ist. Wandlampen sind hier besser geeignet. Oben und unten braucht man dann noch ein Lichtschalter mit Doppelwippe, so dass man jeweils die Treppe und den angrenzenden Flur schalten kann. Damit ist der einfachste Fall abgedeckt.
Als Verbesserung bieten sich Einbauspots knapp über den Stufen an, am besten an jeder zweiten Stufe, damit es weder zu gedrängt, noch zu dunkel wird. Hier nimmt man kleine LED mit weniger als 1 Watt Leistung; man will bei dem Licht ja nicht lesen, sondern bloß nicht stolpern. Wenn man jetzt noch einen Bewegungsmelder über der Treppe anbringt und die Spots darüber schaltet, kann man sicher die Treppe nutzen, auch wenn man kein helles Licht möchte.

Gästebad:
Der nächste einfache Raum (ich arbeite mich von einfach nach schwierig durch, dann bin ich bei den komplizierten Räumen geübt), vor allem, weil er recht klein ist (in unserem Fall nur 2,77m²). Drei Spots reichen hier aus (vom Spot zur Wand jeweils ca 50cm, zwischen zwei Spots ca 90 cm), man muss natürlich die entsprechenden Leuchtmittel verwenden. Ergänzt wird das noch durch einen Wandauslass über dem Waschbecken (für die Spiegelleuchte) und eine Steckdose ebenfalls am Waschbecken. Sinnvollerweise verwendet man Spots, die einen erhöhten Schutz gegen Spritzwasser haben. Bei der Dusche muss die Decke mindestens 2,25m über der Duschtasse liegen, damit man dort einen Spot einbauen darf. Geschaltet wird das alles über eine Doppelwippe (Deckenlicht / Spiegellicht).

HWR:
Dieser Raum ist zwar deutlich größer als das Gäste-WC, aber als Technikraum weniger auf gutes Aussehen und mehr auf Funktionalität ausgerichtet. Hier reicht der klassische Deckenauslass in der Raummitte, wobei ich dort eine Lampe mit mehreren verstellbaren Spots anbringen werde, um die einzelnen Bereiche (Sicherungskasten etc.) gut ausleuchten zu können. Geschaltet wird das durch einen einfachen Schalter an jeder Tür. Noch ein paar Steckdosen im Raum verteilen (plus die Anschlüsse für Waschmaschine und Trockner, die eigene Stromkreise bekommen sollten) und fertig ist der Raum. Schlimmstenfalls kann man hier auch weiteren Bedarf einfach auf dem Putz verlegen, gemütlich wird der Raum durch die Lüftungsrohre und den Wasseranschluss sowieso nicht.

Flur:
Verwinkelt und eher dunkel, gleichzeitig aber das Erste, was man beim Betreten des Hauses sieht. Andererseits hält man sich hier nicht so lange auf, dass man besonders viel Licht bräuchte.
Im Standard ist nur ein Deckenauslass vorgesehen, was bei der verwinkelten Anordnung deutlich zu wenig ist. Aber wir nutzen ja sowieso Spots. Hier ergibt sich die Schwierigkeit, dass der Flur für einen einzelnen Spot zu breit ist, für zwei nebeneinander aber zu schmal. Die Lösung besteht darin, die Spots versetzt anzuordnen. Damit sieht es auch gleich etwas aufgelockerter aus. Im vorderen Bereich ist eine höhere Helligkeit nötig, weil man sich hier Jacken und Schuhe anzieht. Im hinteren Bereich ist der Flur nur für den Durchgang vorgesehen, so dass weniger Helligkeit nötig ist. Insgesamt ergibt das bei uns 12 Spots im Flur. Zusätzlich ist eventuell noch eine Lichtquelle unter der Treppe sinnvoll, wenn man dort den Kinderwagen oder ähnliches verstaut. Geschaltet wird das wieder von jeder Tür und vom unteren Ende der Treppe aus. Unter jedem Schalter ist wie üblich eine Steckdose sinnvoll (für den Staubsauger).
Auch für den Flur wäre eine Lösung mit Bewegungsmelder und geringer Lichtstärke denkbar, dafür habe ich aber noch keine gute Idee.
Zusätzlich sind noch die durch den Eingang bedingten Elemente nötig, als da wären ein Türgong und eine Gegensprechanlage (zum Gartentor, zur Haustür selbst wäre es ziemlich sinnlos). Dazu gehört auch eine Netzwerkdose, damit sich die Sprechanlage über ein normales Netzwerkkabel anschließen lässt.

Soweit erstmal für heute, es ist schon ein recht langer Text, obwohl wir keinen besonders komplizierten Raum dabei hatten. Es dürfte aber schon deutlich geworden sein, wie aufwendig eine solche Planung ist. Ich bin aber überzeugt, dass es sich lohnt, wenn man nachher nicht mit Mehrfachsteckdosen, losen Kabeln und dunklen Ecken leben muss.

2 Gedanken zu „Elektroplanung“

    1. Dankeschön, sitze auch schon ’ne Weile dran…
      Ich befürchte aber noch, dass mir in den nächsten Tagen die Realität dazwischenfunkt, wenn wir die Aufpreise für das ganze erfahren.
      Du schriebst, dass Dir Einbauspots zu teuer waren – was wollte Weberhaus denn dafür haben?

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